Die Aufnahmeeinrichtung in Unna Massen und das wahrscheinliche Ende einer Karriere

Ein Familienvater, der seinen Namen nicht nennen möchte und seit mehr als sechs Jahren für private Sicherheitsdienstleister arbeitet, war unmittelbar an der  Eindämmung der Ausschreitungen am 16.08.2023 im Aufnahmelager in Unna Massen beteiligt. Als die AfD eine Kundgebung in Unna-Massen für den 29.08.2023 ankündigte, meldete sich der Mann bei unna.digital.

Bislang ist hinlänglich bekannt, dass es zu Auseinandersetzungen kam. Der Mann schildert uns, wie sich die Geschehnisse aus seiner Sicht entwickelt haben.

Gegen 8.30 Uhr am Abend brachen plötzlich einige Personen aus einer Gruppe von Menschen heraus und rannten über die Straße. Die Gruppe sei sternförmig auseinandergetrieben, da sich offensichtlich eine Bedrohungslage entwickelte, in der etwa drei Flüchtlinge aufeinander einschlugen. Genaueres war nicht zu erkennen, da die Lichtverhältnisse und die Entfernung zu diesen Personen dies nicht zuließen.

Zu diesem Zeitpunkt konnte der Familienvater, der im Kreis Unna wohnt, nicht genau ausmachen, was der Auslöser war und wer außerdem in welchem Bezug beteiligt war. Dazu seien einfach zu viele Menschen vor Ort gewesen. Die privaten Sicherheitskräfte versuchten sich ein Bild von der Situation zu verschaffen und versuchten in dieser Phase der Geschehnisse noch deeskalierend auf die meist jungen Männer einzuwirken.

Der Mann schildert, wie ein junger Mann, Alter etwa Anfang 20, seinem Kollegen gegen das Knie und gegen den Kopf trat, als dieser stolperte und leicht zu Boden ging und ihm ins Gesicht spuckte. Dabei gelangte der Speichel des Angreifers in die Augen- und Mundschleimhaut des Sicherheitsmitarbeiters.

Innerhalb kürzester Zeit war die Polizei vor Ort und konnte die Situation unter Kontrolle bringen. Der Mann schildert außerdem, dass Mitarbeitern privater Sicherheitsdienste in diesen Kreisen kaum noch Respekt entgegengebracht wird, die Wirkung der Abschreckung durch Präsenz privater Sicherheitsbetriebe sei kaum noch gegeben. Vor allem dort, wo sich diese Bewohner solcher Aufnahmeeinrichtungen in der Überzahl befinden, ist es nur eine Frage der Zeit, wann ein Vorfall wieder eskaliert.

Nicht wenige der Sicherheitsmitarbeiter seien von der körperlichen Konstitution her gar nicht in der Lage, in eine direkte Auseinandersetzung zu gehen, was im Übrigen auch nicht die Aufgabe eines Sicherheitsmitarbeiters sei. Insgesamt erfüllen er und seine Kollegen eine eher administrative Aufgabe. Sicherheit soll dadurch suggeriert, kann aber nur durch Polizeibeamte hergestellt werden, wenn diese vor Ort sind. Immer wieder seien Anwohner auf die Mitarbeiter zugekommen und stellen Fragen, die aufzeigen, dass die Anwohner um ihre Sicherheit besorgt seien.

Er könne sich an einen Vorfall im Kreis Soest erinnern, in dem es in einer derartigen Einrichtung zu einem Einsatz der Feuerwehr kam. In der Einrichtung haben Flüchtlinge im Innern einer Behausung mit Holzkohle gegrillt, was zu einer starken Rauchentwicklung führte. Die Feuerwehrleute, die angerückt waren, um den mutmaßlichen Brandherd zu löschen, wurden von den Personen, die um den qualmenden Grill im Haus versammelt waren beschimpft und mit Wasserflaschen beworfen. Immer wieder komme es zu Angriffen auf Sicherheitspersonal, Sanitäter und Feuerwehrleute und niemand nimmt es wahr oder berichtet darüber. Alkohol- und Drogenmissbrauch spiele bei den Flüchtlingen dabei eine große Rolle.

Nach dem Vorfall im Lager Unna-Massen überlege sich der Mann, ob er den Job nicht an den sprichwörtlichen Nagel hängen wird. Sein Kollege habe  Angst davor, sich mit einer Krankheit wie Hepatitis oder HIV infiziert zu haben, bisherige Tests seien aber negativ verlaufen. Außerdem habe der Kollege eine Verletzung am Ohr durch den Tritt gegen den Kopf erlitten.

 

Foto: Symbolfoto

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